Am Wochenende stand der Besuch eines Studienkollegen nahe Wilhelmshafen an. Schnell und preiswert über Sixt Autovermietung ein Fahrzeug der Mittelklasse gebucht, die Auswahl hatte ich zwischen einem VW Passat und dem 2015 neu aufgelegten Ford Mondeo in der Kombivariante Turnier. Ausgestattet war dieser Kombi in der Ausstattungslinie Titanium und motorisiert mit dem 2,0 l TDCi 110 kw Dieselaggregat. Serienmäßig enthält die Titanium Ausstattung bereits zahlreiche Assistenzsysteme wie das Verkehrrschild-Erkennungssystem, Fahrspur- inkl. Fahrspurhalteassistent, Müdigkeitswarner und einen Fernlichtassistent. Solch umfangreiche Assistenten gehören bei vielen Mitbewerbern der Mittelklasse noch nicht zum Serienumfang und müssen, wie beim Klassenprimus VW Passat Variant, optional und zugleich kostenintensiv hinzugewählt werden.
Da ich erst in den fühen Abendstunden eines Freitags aus meinem Büro losfuhr und die Anfahrt sich über 230 Kilometer erstreckte, hatte ich genügend Zeit, um die Assistenzsysteme des Ford Mondeo Turnier ausgiebig zu testen. Statt unter Laborbedingungen exakte Werte zu ermitteln, interessiert vor allem die praxisnahe Erfahrung unter tatsächlichen Bedingungen. In diesem Fall ein Mix des Fahrzyklus aus voller Autobahn, Dämmerung und Fahrt bei Dunkelheit auf friesischen Landstraßen.
Kommen wir also zum Erfahrungsbericht von Assistenzsystemen
Wer kennt das nicht. Kaum ist man gestartet und achtet anfangs noch auf die Verkehrsschilder, die einem die Geschwindigkeit vorgeben, schon ist die aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzung vergessen. Das kann passieren, wenn man in einer neuen Gegend unterwegs ist oder sich einfach in Gedanken verliert. Wie gut, dass mein Mietwagen ein Verkehrsschild-Erkennungssystem besitzt.
Doch wie präzise funktioniert das System im Ford Mondeo Turnier? Und wie kann das Fahrzeug die geltenden Schilder erkennen?
Die Frontkamera liest die Schilder ein, hinzu kommen Daten des GPS-Systems, welche dann anschließend dem Fahrer über das Informationsdisplay dargestellt werden. Im Ford arbeitet das System äußerst zuverlässig und aktuell, gerade während der längeren Autobahnfahrt musste ich doch mehrfach das System bemühen. Das System ist in erster Linie ein zusätzlicher Komfortgewinn für den Fahrer und in der Ausstattungsvariante Titanium bereits serienmäßig.
Die adaptiven LED-Scheinwerfer, kurz Ford Dynamic LED, machen einen guten Job. Dank LED Technologie strahlt das Licht gleichmäßig, hell und passt sich der jeweiligen Fahrsituation an. Das war mir besonders hilfreich bei schnelleren Autobahnfahrten, um doch mehr Fernsicht zu erhalten ohne Fernlicht einzuschalten.
Besonders zu erwähnen sei allerdings der Fernlicht-Assistent, der mich auf dieser Fahrt sehr beeindruckt hat. Dabei wird Fahrzeugseitig automatisch auf- und abgeblendet sobald es die Verkehrs-/Umgebungsbedingungen zulassen. Ermöglicht wird dies durch einen Kamerasensor in der Innenspiegelhalterung, welcher das Scheinwerferlicht entgegenkommender Fahrzeuge registriert. Meine anfängliche Skepsis begründete sich durch eine Fahrt in einem neuen VW Golf 7 zuvor. Hier war ich von der Funktion des Fernlicht-Assistent enttäuscht, denn ich musste mehrmals selbst eingreifen, da dieser zu spät automatisch abblendete. Im Ford Mondeo allerdings funktionierte das System nahezu intuitiv, sogar bei entgegenkommenden Fahrzeugen in Kurvenfahrten wurde rechtzeitig abgeblendet. Auch bei Ortseinfahrten funktionierte das Abblenden der hellen Ford Dynamic LED Scheinwerfer mühelos und auf den Punkt. Eine eindeutige Kaufempfehlung an dieser Stelle.
Insgesamt hat mich der Ford Mondeo in Puncto Assistenzsysteme sehr beeindruckt. Die Vordersitze bieten einen angenehmen Langstreckenkomfort und genügend Seitenhalt und die Verarbeitung mutet durchaus wertig an, wobei die Mittelkonsole etwas mehr Hochwertigkeit vertragen hätten können. Sie wirkt ziemlich neutral und bietet etwas zu viel Plastik. Ansonsten hat sich, das zeigt dieses Fahrzeug, einiges getan und Ford ist inzwischen also „Eine Idee weiter“.